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Die Magie des Lebens, oder, als ich aufhörte ›Drei Haselnüsse für Aschenputtel‹ zu schauen... 
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»Heute ist ein sehr würdiger und besonderer Tag…« - sagte Pauline am Telefon, mit einer geheimnisvoll klingenden Stimme, »heute ist der Herbstanfang – Mabon… Und, nein, ich beziehe das nicht auf den Lebensabschnitt… «, betonte sie kokett.

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Mabon…Mabon…, das keltische Fest der Tag-und-Nacht-Gleiche…

 

Ich beschloss gleich nachzuschlagen um mehr Informationen zu bekommen. Gehört habe ich den Namen schon, außerdem, übernahm die Kirche den traditionellen Ernte-Dank-Fest… Doch der Ursprung liegt viel tiefer.

 

Viele Menschen üben bis heute diesen Brauch aus. Es zeigt die Verbundenheit der Menschen mit der Natur im Kreise der natürlichen Veränderungen im Laufe des Jahres. In früheren Zeiten feierten die Kelten die Jahreskreisfeste, die sich aus vier großen Sonnenfesten und vier dazwischen liegenden Mondfesten zusammensetzen.

Eine schöne und wichtige Tradition der Dankbarkeit an die Mutter Natur für ihre Gaben. Es geht hier um den Ausgleich von Geben und Nehmen, um Achtsamkeit und Wertschätzung dem Schoß der Mutter Natur gegenüber. Das Mabon-Fest ist ein Wendepunkt. Die Tage des Frühlings werden abgelöst, von den nun, immer länger werdenden Nächten des Herbstes.

 

Dieses Phänomen nutzten schon unsere Vorfahren für sich, als Orientierung an den natürlichen Vorgängen. Es war ein Signal und der letzte Aufruf, um noch die verbliebenen sommerlichen Arbeiten zu erledigen, um die restliche Ernte einzuholen.

 

Nach keltischer Überlieferung war Mabon ein göttlicher Sohn, der in die Untere Welten abstieg um im Frühjahr wiedergeboren zu werden. So erlebte er dort eine Zeit der Stille. Genauso beginnen auch für die Menschen die stillen und besinnlichen Tage in der nun immer kälter und dunkler werdenden Jahreszeit. Die Natur legt sich zur Ruh, Bäume verlieren ihre Blätterpracht, weil sie ihre Säfte in die Wurzeln und den Stamm zurückziehen. Indian Summer ist ein farbenfroher Spektakel der Natur, als letzter Gruß, um sich in unserer Erinnerung zu verankern…

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Ja, wir können diese Zeit für Resümees, für das Aufräumen im Inneren, wie im Außen nutzen.

›Herbstputz schon geplant?‹, Überlegte ich gerade…Die Wirren der letzten Monate haben uns alle herausgefordert. Da tun diese Ruhe und Entschleunigung allen richtig gut. Man kann sich auf sein Inneres besinnen, um die eigene Balance wiederzufinden. Zeiten wie diese eignen sich  gut dazu, um eine erste Bilanz für das Jahr zu ziehen: haben sich die geplanten Vorhaben für das Jahr bereits erfüllt, oder haben sie sich in

Rauch aufgelöst? Auch eine schöne Allegorie zu den typischen  Rauchfahnen über den Gärten, beim Verbrennen der Grünabfälle.

Haben sich alle Wünsche erfüllt und welche Unternehmungen sollen und können noch bewältigt werden? Was diente mir und was dient mir nicht mehr…? Welche Ernte an Erfahrungen fahren wir diesmal ein...?

Es ist wert auch darüber nachzudenken…

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Es gab eine Zeit in meinem Leben, wo ich glaubte, dass wenn ich nett und höflich wäre, saubere Fingernägel und gute Tischmanieren hätte, meinem glücklichen Leben in der Zukunft nichts mehr im Wege stünde… Inzwischen drehte sich die Erde auf der Zeitschiene weiter und meine Vorsetze von damals waren plötzlich nicht mehr zeitgemäß. Doch die Suche des Menschen nach dem Glück und Erfüllung ist dauerhaft, genauso, wie die vielen Störfeuer. Wo und was ist das Rezept für ein Leben voller Magie, Schönheit und Glücks? Wo ist das Füllhorn mit liebevollen Abenteuern jeglichen Couleurs, so bunt, wie der Indian Summer…?    

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Als ich meine Mädchenträume verabschiedete, strich ich auch › Drei Haselnüsse für das Aschenputtel‹ von meiner weihnachtlichen ToDo-Liste. Ich habe verstanden, dass kein Prinz, oder Ritter kommt, um mich zu holen, oder zu retten. An den weißen Pferden lag es sicher nicht…

Nun, es musste eine neue Strategie her.

Mit der Zeit erfuhr ich, dass Intelligenz durchaus auch vor Blondinen nicht Halt macht, ein Motorrad, oder ein Auto, ein Pferd gut ersetzen können, und, dass die Männer keine wirkliche Lösung für

Probleme sind, deren Ursache sie waren. 

Nach diesen Erkenntnissen suchte ich die Nähe von Menschen, die nach dem Höheren strebten. Es war mir jedoch ziemlich schnell bewusst, dass ich missverstanden wurde, denn Bergsteigen in der Sächsischen Schweiz war doch nicht meins. Es reichte mir bei dem Dia-Abend unter Freunden dabei zu sein, um die Mühen des Aufstiegs emotional nach zu empfinden, und die Schönheit der Natur, vom höchsten Berge aus, mit zu bewundern.  Allein vom Zusehen wurde mir dabei schwindlig. Ich hatte Höhenangst.

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Ich habe gelernt, dass ›Frau‹ weiblich, ›Weib‹ sächlich, ›Mann‹ und ›Kerl‹ aber männlich sind. Wenn man noch als Frau, wie ein Kerl arbeiten konnte, war man/frau fortschrittlich emanzipiert und… irgendwie stolz (?). Hmm…

Die Mutterschaft und die damit verbundene Verantwortung sah ich als ein großes Vertrauensbeweis des Schöpfers an mich.  Ich nahm dieses Geschenk mit großer Dankbarkeit und angemessener Demut an. Es veränderte und bereicherte mein Leben, meine Denke, mein Bewusstsein. Jetzt drehte sich die Welt um uns.

     Meine Kinder durften all diese Erfahrungen sammeln, die sie, eigener Meinung nach, wollten und brauchten. Ich begleitete sie und zeigte ihnen, dass Manches nicht wirklich so ist, wie es scheint. Sie haben verstanden, dass der Zitronenfalter keine Zitronen faltet, und atmungsaktive Textilien bei Atemnot nicht helfen. Sie waren nicht enttäuscht und nahmen daran auch keinen Schaden. Sie sind stark geworden. Und das brauchen sie, denn ihre wirre Zeiten sind anders herausfordernd, als unsere… Wir haben uns aneinander gerieben, miteinander gestritten, geweint und gelacht… Und ich zeigte ihnen die Liebe, als die mächtigste Kraft, die alles überwindet, und wie man sie am Besten lebt...

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Nach dem ich für mich das alles Revue passieren ließ, stelle ich fest, dass alles was, und wie auf meiner abenteuerlichen Lebens-Reise passierte, eine gewisse Magie in sich trug… Eine eigene Schönheit des Erfahrens, Entdeckens und Erkennens. In diesem bewussten Sein  erschien in meinem Kopf plötzlich ein zusammenfassender Gedanke, als Antwort auf meine Frage. Es klingt nach einem guten ›Rezept‹…

 

Es lautet:

 

›Sei grenzenlos in deinem Denken, pflichtbewusst in deinen Aufgaben und großzügig mit deinem Herzen…‹

 

Ja!…

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