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Perspektive durch das Schlüsselloch...
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SOUL Lives Matter...

Innere Narben oder verlorene Erinnerungen ?  

Eine Reise in die Tiefen der Seele...

 

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Beim Aufräumen meiner prallen Bücherregale fiel mir ein verstaubter, unscheinbarer Karton mit schwarz-weiß Fotos in die Hände. Fotos aus meiner Baby- und Kinderzeit… Wie dankbar bin ich den technischen Möglichkeiten, die uns ermöglichen Lebensmomente länger zu erhalten, als unser Gedächtnis es schafft… Dabei werden die Momentaufnahmen nicht emotional bewertet. Das tut es allein der Betrachter, und hilft damit dem Gedächtnis auf die Sprünge.

Ich betrachtete die Fotos und stellte fest, dass ich mich an starke emotionale Situationen frühestens ab dem Alter von ca. 5 Jahren noch erinnern kann… Ich erinnere mich sowohl an Situationen der Freude und Geborgenheit, als auch der Bedrohung und Hilflosigkeit. Vieles blieb in mir ›nur‹ als Gefühl, Emotion und Erfahrung im Gedächtnis verankert und hat mein Verhalten unterbewusst geprägt…

 

Die Erinnerung eines kleinen Kindes ähnelt einem Ozean. Die sanften Wellen geben uns Optimismus für den Rest unseres Lebens, aber die Spuren eines jeden Sturms - auch wenn der Sturm schließlich vorübergeht und die Wasseroberfläche sich wieder glättet - bleiben für immer bei uns...

Die Wissenschaft behauptet, dass jeder Mensch im Alter von 7 Jahren seine frühesten Erinnerungen verliert. Warum das so ist, ist nicht bekannt. Neurologen und Psychiater bezeichnen dieses Phänomen, als ›Kindheitsamnesie‹, können es aber nicht erklären.

 

Wir vergessen, unser Gehirn vergisst nicht

 

Wir wissen, dass sich in den ersten Lebensjahren eines Menschen der Charakter, die Lernfähigkeit und die Wahrnehmung der Welt herausbilden. Man kann das menschliche Gehirn in dieser Zeit sogar mit einem Spiegel vergleichen, der die Emotionen, die uns in dieser Zeit erreichen, reflektiert. Zusätzlich bilden sich spezifische neuronale Netzwerke aus, die uns als ein weiterer ›Speicher‹ dienen.

Ein Kind, das geliebt und akzeptiert wird, wird ein selbstbewusster, kreativer und ausgeglichener Erwachsener sein. Und ein ungeliebtes Kind, oder eins dem es Unrecht angetan wurde?...

Anstatt sich auf die Erkundung und Entwicklung der Zukunft zu konzentrieren, werden sie sich darauf konzentrieren, nach Bedrohungen Ausschau zu halten und um sich darauf vorzubereiten, sich zu verteidigen. Es wird dann versucht Gefühle von Angst und Unsicherheit durch riskantes Sexualverhalten, Süchte, Wutanfälle und übermäßiges Essen zu kompensieren (Dr. Gretchen Tietjen von der medizinischen Fakultät der Universität Toledo hat das untersucht). Menschen, die als Kinder missbraucht wurden, suchen die Quelle ihres Selbstwertgefühls nicht in sich selbst, sondern im Außen - in der Akzeptanz durch ihre Mitmenschen. So sind sie dazu verdammt, ständig nach Lob und Anerkennung zu streben. Sie leben unter dem dauernden Zwang etwas zu tun, um sich zu beweisen und weitere Lorbeeren zu ernten. Zugleich sind sie unbarmherzig in der Beurteilung ihrer selbst. Sie bestrafen und demütigen sich sogar selbst…

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Unsere Persönlichkeit wird in der frühen Kindheit geformt

 

Die Wissenschaft sagt, dass unsere Persönlichkeit bis zu einem Alter von vier Jahren geformt wird. Psychologen, Therapeuten und Familienberater erklären das, als die Art, wie wir in der Gesellschaft funktionieren. Viele Fähigkeiten, die in dieser Zeit erworben werden sind so tief in uns verankert, dass sie dem späteren Entwicklungs- und Erziehungsprozess nicht mehr unterliegen. Und das gilt auch für die erlittenen Traumata, die in dieser Zeit erlebt werden… Sie prägen auch dauerhaft unser Verhalten, unsere Entscheidungen und unsere Ängste als Erwachsene.

Wie kommt es aber, dass wir uns an fast nichts aus unserer frühesten Kindheit bewusst erinnern? Es ist seltsam, dass wir einen so wichtigen (wenn nicht sogar den wichtigsten) Abschnitt unseres Lebens verlieren. 

Die kindliche Amnesie umfasst die Zeit bis zum Alter von etwa 3 Jahren!

 

Nach Ansicht der Wissenschaftler könnte dies mit der Entwicklung des Gehirns zusammenhängen, insbesondere mit dem Hippocampus, dem Sitz des menschlichen Gedächtnisses. Die alten Erinnerungen müssen den neuen weichen, deshalb vergessen wir es. Es gibt keinen Weg zurück zu dem Moment, als unser Vater uns in den Arm nahm, oder als wir zum ersten Mal bewusst das Lächeln unserer Mutter wahrnahmen. Erinnerungen verblassen, auch wenn sie uns zuvor geprägt haben. Aber nicht alle von ihnen verschwinden spurlos...

 

Neurowissenschaftler kennen das Konzept der ›Stressachse‹. Dieses zeigt, dass traumatische, hoch emotionale Kindheitserlebnisse dauerhafte Veränderungen im Gehirn verursachen. Die Achse verläuft vom Hypothalamus über die Hypophyse zu den Nebennieren, die die Ausschüttung von Stresshormonen steuern, und ist für unsere Reaktion auf Stress verantwortlich. Wenn es in den ersten Monaten und Jahren der Kindheit durch stark negative Emotionen stimuliert wird, wird es das ganze Leben lang auf ähnliche Reize krankhaft stark reagieren. Obwohl die Erinnerung an das Ereignis selbst bereits verblasst ist, kehrt das Echo dieser Emotionen nur manchmal in Form von Erinnerungsfetzen oder Träumen zurück. Und, es ist bekannt, dass auch jede Körper-Zelle ein eigenes Gedächtnis hat, das unsere körperliche Reaktionen unterbewusst steuert…

Der Volksmund sagt: ›Angst frisst die Seele auf…‹

Kinderseelen sind besonders anfällig. Und Kinder sind unsere Zukunft.

 

SOUL Lives Matter…

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